Falls Leisure Centre
Belfast, Großbritannien
Farbenspiel in Pastell – Das Falls Leisure Centre in Belfast zeigt sich energiebewusst und mit einer lichtstreuenden Kapillarverglasung von OKALUX
Für ein Glashaus ist der Standort mutig gewählt - die neue Sporteinrichtung steht exakt an der "Peace Line" in Belfast, an der nationalistische und loyalistische Stadtviertel aufeinander treffen. Mit dem großzügig verglasten Falls Leisure Centre von Ian McKnight setzt der Stadtrat ein Zeichen für eine Architektur der Offenheit und hebt sich bewusst von früheren, eher verschlossen wirkenden Betonbauten der öffentlichen Hand ab. Es sollte dezidiert kein Gebäude entstehen, das den Eindruck von Verteidigung vermittelt und möglicherweise als solches bereits Aggressionen hervorruft. Bis jetzt scheint die Rechnung aufzugehen, im Gegensatz zu anderen städtischen Gebäuden verzeichnet die Sportstätte bislang keine Vandalismusschäden.
Die Bevölkerung hat die neue Einrichtung gut angenommen, seit der Eröffnung vor rund einem Jahr entwickeln sich die Besucherzahlen vielversprechend. Ein 25 m-Becken, eine Sauna und ein Dampfbad stehen im Falls Leisure Centre zur Verfügung, dazu eine Mehrzwecksporthalle mit drei Plätzen und einem großen Fitnessraum. Die Öffentlichkeit kann darüber hinaus Mehrzweck-, Kunst- und Werkräume nutzen.
Vor dem Hintergrund der oft hastig errichteten Betongebäude der Belfaster Innenstadt besticht das Falls Leisure Centre durch seine präzise Form und einen klaren Umgang mit Farbe. Die weitgehend opake Vorhangfassade ist in den Pastelltönen blau, rosa und grün gehalten; die Verglasung wurde mit OKACOLOR von OKALUX beschichtet. Vier große Oberlichter mit einem farbigen Lichtsteuerungssystem unterstützen die markante Gestaltung des Gebäudes. Vor allem nachts wird die Sportstätte zum weithin sichtbaren Markstein der Stadt.
Das Falls Leisure Centre ist auf sparsamen Einsatz von Energie ausgelegt und nutzt das Tageslicht auf intensive Weise. Ein Baustein im Energiekonzept ist die Isolierverglasung von OKALUX, die eine Kapillareinlage im Scheibenzwischenraum enthält. Die unzähligen Kapillarröhrchen streuen das Sonnenlicht weich in die Sporträume und sorgen für Blendschutz. Die Lichttransmission der Einlage ist sehr hoch, und so ist weniger Strom für künstliche Beleuchtung erforderlich. Die Verglasung kann außerdem solare Energiegewinne erzielen, etwa in der Schwimmhalle mit ihrer höheren Temperierung. Die künstliche Beleuchtung wird mit tageslichtabhängigen Dimmsystemen geregelt. Zum Lichtmanagementsystem gehören neben Tageslichtsensoren in der Schwimm- und Sporthalle sowie im Eingangsbereich auch Präsenzmelder. Sie sorgen in mehreren Räumen dafür, dass das Licht nach dem Verlassen automatisch ausgeschaltet wird.
Energiesparende Maßnahmen ziehen sich durch die gesamte Sportstätte. Als Ziel wurde eine CO2-Emission von maximal 120 kg pro Quadratmeter und Jahr formuliert, inklusive der Stromerzeugung am Standort. Damit wurde in Belfast ein spannendes Konzept des nachhaltigen Bauens verfolgt, das sowohl in seiner gesellschaftlichen Dimension wie unter dem Blickwinkel energetischer Einsparungen vorbildhaft sein kann.