© Berschneider + Berschneider | Fotostudio Spahn
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Projekt

Museum für historische Maybach-Fahrzeuge

Produkt

OKACOLOR

Auftragsvolumen

84 m²

Architekten

Berschneider + Berschneider Architekten BDA + Innenarchitekten BDIA

Fertigstellung

2008

Anwendung

Fassade

Gebäudetyp

Museum

Museum für historische Maybach-Fahrzeuge

Neumarkt i.d.OPf, Deutschland

Perfekt in Szene gesetzt – Automobilgeschichte auf Glas mit dem Digitaldruckver­fahren OKACOLOR

Glänzender Chrom, polierter Lack und elegante Formen, bei diesen Stichworten schlägt Autoliebhabern das Herz höher. Der Puls beschleunigt sich noch ein wenig mehr, wenn der Name Maybach fällt. Denn wer sich auskennt in der Welt der Automobile, der weiß, dass die Marke früher für ausgefeilte Technik, Design und Luxus stand. Dieser Marke, heute ein Teil der Daimler AG, ist ein Museum in Neumarkt in der Oberpfalz gewidmet. Die klare und reduzierte Architektursprache von Berschneider + Berschneider schafft eine passende Bühne für die ausgestellten Fahrzeuge – szenogra­fisch stilvoll untermalt durch die mit Karosseriedetails und Persönlichkeiten aus der Maybach-Geschichte bedruckten Gläser.

Geschichtsträchtiger Ort

Das Museum für historische Maybach-Fahrzeuge befindet sich an einem Ort, der selber Industrievergangenheit hat: in den ehemaligen Express Werken. Dort, wo früher die ersten europä­ischen Fahrräder, Mopeds und Motorräder produziert wurden, befindet sich heute eine Ausstellungsfläche mit besonderem Charme. Berschneider + Berschneider gelang es die ursprüng­liche, raue Industriearchitektur des Ortes zu erhalten und gleich­zeitig mit gezielten Maßnahmen ein modernes Umfeld zu schaffen.

Die Anlage in Neumarkt besteht aus zwei ehemaligen Montage­hallen, einem alten Verwaltungsbau, einem Foyer-Neubau und einem ebenfalls neu entstandenen Turm an der Montagehalle zur Ingolstädter Straße im Süden des Areals.

Freigelegt und ergänzt

Die beiden Montagehallen beherbergen neben dem Museum für die Maybach-Fahrzeuge einen Bereich mit Informationen zur Geschichte der Stadt Neumarkt i.d.OPf. sowie eine Ausstellung über die ehemaligen Nutzer, die Express Werke. Daneben be­finden sich im einstmals als Verwaltungsbau genutzten Teil der Eingang sowie Büroräume. Mittelfristig soll ein Gründerzentrum mit einem Neubau sowohl das Nutzungsspektrum als auch das architektonische Ensemble komplettieren.

Neben der eleganten Außenanlage mit dem stimmigen Mix aus historischen und modernen Gebäuden sind vor allem die Innen­räume ein gestalterisches Highlight. Hier wurde gekonnt Altes freigelegt und sanft durch Neues ergänzt. Der sparsame Einsatz von Materialien und Farben sowie das durchdachte Beleuch­tungskonzept haben ihren Anteil an der hohen Raumqualität. So wurde etwa der alte Boden aus Asphaltplatten in den Räumen belassen und mit seinen Abnutzungsspuren konserviert, so dass er seine Geschichte weiter erzählen kann. Dem Boden setzten die Architekten die weiße Decke sowie die wenigen freien Wand­flächen in Weiß als Kontrast entgegen.

Bedruckte Gläser

Durch die zurückhaltende Architektur kommen die Exponate in den beleuchteten Vitrinen und die Fensterflächen des Museums voll zur Geltung. Statt herkömmliche Gläser zu verwenden, setzten die Architekten bedruckte Gläser ein. So erhielt das Museum nicht nur Lichtöffnungen, sondern zugleich spannende Präsentationsflächen. Ganz wie die bemalten Kirchenfenster des Mittelalters, die oft als Informationsträger dienten, dienen in Neumarkt die Gläser als Unterstützung der Informationen innerhalb der Ausstellung.

Die Motive, insbesondere Fahrzeugdetails, wurden direkt auf die Innenseite der Verbundsicherheitsgläser mit dem OKACOLOR Druckverfahren von OKALUX aufgebracht. Wie eine Art Filter lassen die aufgedruckten Fotomotive nach wie vor ausreichend Tageslicht ins Innere des Museums und wirken zusätzlich zur Hofseite als Sichtschutz. Durch die aufgedruckten Motive bleibt die Aufmerksamkeit der Besucher in den Innenraum gerichtet – es entsteht eine inhaltlich geschlossene Ausstellungsatmosphäre mit direktem Bezug zu den Exponaten und Erklärungen. Die insgesamt knapp 84 m2 Fensterfläche, die bedruckt wurde, zeigt eindrucksvoll welche Möglichkeiten das farbbrillante Digitaldruck­verfahren von OKALUX bietet – freie Motiv- und Farbwahl sind ebenso möglich, wie eine gestochen scharfe und vorlagenge­naue Abbildung.

Umrahmt sind die Fensterflächen der Zweischeiben-Isolierver­glasung von Wandfeldern mit einem Anstrich, dem Graphitpulver aus dem bayerischen Wald beigemischt wurde. Er verleiht dem gesamten Innenraum eine ruhige Atmosphäre. So können die beleuchteten Informationsvitrinen und vor allem die historischen Maybach Fahrzeuge für sich wirken.

Referenzen